Region Hoher Taunus
Wenn im neuen Jahr die neue LEADER-Förderperiode beginnt, wird auch die Region Hoher Taunus von den LEADER-Fördermitteln für die ländliche Entwicklung profitieren. Dies wurde gestern durch die Übergabe der Anerkennungsurkunden bestätigt. Die hessische Umweltministerin Priska Hinz, in deren Zuständigkeitsbereich auch die Entwicklung des ländlichen Raumes liegt, übergab in einem feierlichen Rahmen die entsprechenden Urkunden im Kloster Eberbach in Eltville an die Vertreter der hessischen Regionen. Die Bürgermeister Götz Esser (Weilrod) und Roland Seel (Grävenwiesbach) nahmen die Anerkennungsbescheide für die Region Hoher Taunus entgegen.
Hochtaunuskreis. Für die Bewerbung hatten sich die beiden Städte Neu-Anspach und Usingen sowie die fünf Gemeinden Glashütten, Grävenwiesbach, Schmitten, Wehrheim und Weilrod zur Region „Hoher Taunus“ zusammengeschlossen. Gemeinsam und mit einer starken Beteiligung engagierter Bürger aus der Region wurde eine Lokale Entwicklungsstrategie (LES) erarbeitet und zur Bewerbung eingereicht. In diese sind viele Ideen zur nachhaltigen Entwicklung der Region eingeflossen. Dieses große Engagement hat sich nun mit der Anerkennung als LEADER-Region für die Förderperiode 2023 bis 2027 bezahlt gemacht.
„Wir freuen uns natürlich sehr über die Anerkennung als LEADER-Region. Mit den zu erwartenden Fördermitteln in Höhe von 2,205 Millionen Euro können wir in den nächsten Jahren viele öffentliche und private Projekte in der Region unterstützen und so die Lebensqualität in unserem ländlichen Raum weiter erhöhen, die Wirtschaft der Region und den regionalen Arbeitsmarkt stärken und gleichzeitig das soziale Netz und die kulturelle Vielfalt fördern,“ fasst Götz Esser, Bürgermeister der Gemeinde Weilrod, die Bedeutung des Projekts zusammen. „Ich möchte mich ausdrücklich bei allen Beteiligten für ihr großes Engagement bedanken, ohne das die Bewerbung nicht möglich gewesen wäre.“
Äußerst irritiert zeigen sich die Bürgermeister Seel und Esser in diesem Zusammenhang über das Agieren der Grünen-Landtagsabgeordneten Miriam Dahlke, die gestern in einer vorzeitig versandten Pressemitteilung die Gründung der LEADER-Region Hoher Taunus begrüßt hatte. „Frau Dahlke hat genau 0,0 für das Entstehen der LEADER-Region beigetragen. Sie war weder in den Entscheidungs- noch in den Findungsprozess eingebunden. Dass die Aufnahme gelungen ist, ist vielmehr der Unterstützung von Landrat Ulrich Krebs, dem Amt für den ländlichen Raum und der Bürgermeisterin und den Bürgermeistern der beteiligten Kommunen zu verdanken“, unterstreichen die beteiligte Bürgermeisterin und Bürgermeister der LEADER Region Hoher Taunus Kommunen.
Die LES stellt für die Förderperiode den Rahmen dar, in dem zunächst die bestehende Situation analysiert und Stärken und Schwächen der Region herausgearbeitet wurden. Auf diesen Grundlagen wurden dann Ziele und Strategien für eine nachhaltige Entwicklung dargelegt und daraus Projekte abgeleitet, die als Stützpfeiler der Entwicklung der Region eine dauerhafte Wertschöpfung bringen.
In der LES wurden alle Bereiche von der Daseinsfürsorge über die Regionalwirtschaft und den Tourismus bis hin zur Förderung eines nachhaltigen Konsumverhaltens berücksichtigt. Die Fördermittel werden dann ab dem nächsten Jahr für Projekte in diesem Bereich eingesetzt.
Begleitet wurde der Prozess vom Planungsbüro Bischoff & Partner aus Limburg, rund 500 Bürgerinnen und Bürger haben sich mit ihren Ideen zu den Handlungsfeldern Daseinsvorsorge, Wirtschaftliche Entwicklung, Naherholung und Tourismus sowie Bioökonomie eingebracht.
Das Besondere am LEADER-Programm ist, dass die Bürgerinnen und Bürger der Region mitentscheiden können, welche Ziele verfolgt und letztlich auch, welche Vorhaben und Projekte mit Fördermitteln der Europäischen Union, des Bundes und des Landes Hessen unterstützt werden. Federführend wird die zukünftige Entwicklung von einer Lokalen Aktionsgruppe begleitet. Hierzu wird der Verein „Regionalentwicklung Hoher Taunus“ gegründet. Die Gründungsversammlung findet am Mittwoch, den 16. November 2022, um 19:30 Uhr in der Hugenottenkirche in Usingen statt. Interessierte Bürgerinnen und Bürger sind dazu herzlich eingeladen.
Weitere Informationen zum Bewerbungsprozess erhalten Sie hier.