Manfred Röder
Nachkriegszeit in Glashütten
Eine kritische Auseinandersetzung mit dem ehem. Kommunalpolitiker Manfred Roeder
Dass zur Geschichte der Bundesrepublik Deutschland helle und dunkle Epochen gleichermaßen gehören, wird in Glashütten exemplarisch greifbar an Manfred Roeder.
Er war als hochrangiger Jurist Teil des verbrecherischen Systems während der NS-Diktatur und als Ankläger und Richter für zahlreiche Todesurteile gegen Widerstandskämpfer der „Roten Kapelle“ verantwortlich. Nach dem Krieg wurde er dafür nie zur Rechenschaft gezogen und auch nicht verurteilt.
Von 1963 bis zu seinem Tode 1971 lebte er unbehelligt in Glashütten und war hier kommunalpolitisch aktiv, u. a. als Erster Beigeordneter.
2015 wurde vom Gemeindevorstand beschlossen, die im Gemeindearchiv vorhandenen, aber bisher ungeordneten Akten zum Wirken Roeders in Glashütten auswerten zu lassen.
Mit Roeder in Glashütten beschäftigt sich ein Aufsatz, der im Jahrbuch des Hochtaunuskreises erschienen ist und hier, mit freundlicher Genehmigung des Hochtaunuskreises, nachzulesen ist:
- Normalität der Integration oder Ignoranz der Verbrechen? von Johannes Tuchel
2019 fand im Bürgerhaus Glashütten eine Vorführung des Films „Die guten Feinde – Mein Vater, die ROTE KAPELLE und ich “ mit anschließender Diskussion statt, zu der die Arbeitsgemeinschaft SOG-glasklar eingeladen hatte. Der Regisseur Christian Weisenborn stellte persönlich seinen Film vor und beantwortete Fragen aus dem Publikum.
Ebenso befassen sich inzwischen zahlreiche Veröffentlichungen, Filme und Presseartikel mit Manfred Roeder.